Ausstellung „DEEP SEA“ vom 10. November 2018 bis 27. Januar 2019.
Städtische Galerie Bremen.
Eröffnung: Samstag, 10. November 2018, 19 Uhr.
Die Städtische Galerie Bremen und das Ystad Konstmuseum (Schweden) entwickeln in Kooperation mit dem Künstlerinnenverband Bremen GEDOK für den Herbst 2018 eine Ausstellung mit dem Arbeitstitel „Tief See“ zum Themenkomplex des Lebensraums Wasser mit einem besonderen Fokus auf Wasserlebewesen.
Ausgehend von der Frage nach gegenwärtigen Mensch-Tier-Beziehungen soll in der Ausstellung das spezifische Thema des Lebensraums Wasser aufgearbeitet werden. Dabei sehen wir auf der einen Seite eine lange Tradition von fantastischen und mythischen Vorstellungen, die mit diesem Lebensraum, insbesondere dem Meer und seinen Wesen verbunden sind. Diese werden zurzeit durch eine Flut neuer wissenschaftlicher Entdeckungen und Erkenntnisse auf der Grundlage verbesserter technischer Möglichkeiten vor allem für den Bereich der Tiefsee manchmal geradezu ad absurdum geführt, weil die entdeckten Wesen noch fantastischer wirken als die Monster, die Menschen schon immer unter der Wasseroberfläche vermutet haben. Das Meer, die Tiefsee vor allem, ist die letzte Wildnis der Erde und sie sperrt sich gegen eine fundierte Erforschung und Vereinnahmung.
Auf der anderen Seite ist gerade dieser Lebensraum aktuell besonders bedroht, es ist der Menschheit erst jüngst bewusst geworden, wie nachhaltig wir dieses Ökosystem verändern und zerstören, obwohl wir auch gerade erst erkennen, wie wichtig es für unsere eigene Lebenswelt ist. Vom Plastikabfall, über den Klimawandel und agrarindustrielle Verschmutzung bis zu Überfischung verursachen Menschen eine radikale Veränderung, die politische, wissenschaftliche wie auch künstlerische Auseinandersetzungen und Strategien fordert, um sie zu analysieren und anders mit diesem Lebensraum umzugehen.
Diese Aspekte des Lebensraums Wasser sollen in künstlerischen Projekten für die Ausstellung bearbeitet werden. Dabei sollen überregionale künstlerische Positionen, die bereits zu diesem Thema arbeiten, mit Bremer Künstlerinnen und ihren Werken zusammengebracht werden. Um eine angemessene Beteiligung von Bremer Künstlerinnen mit Interesse an diesem Thema zu gewährleisten, haben sich die Organisator*innen entschieden, zunächst in zwei Vortragsabenden detaillierter in das Thema einzuführen, die von dem Meeresgeologen Prof. Dr. Gerold Wefer (marum, Bremen), dem Meeresbiologen Dr. Friedemann Keyl (Hamburg) sowie Dr. Jan Christian Oberg und Dr. Sven Bergmann vom Institut für Ethnologie und Kulturwissenschaft gehalten wurden.
Die Bremer Kunstpositionen für die Ausstellung wurden am 6. November 2017 von einer überregionalen Fachjury mit Ýrr Jónasdóttir, Anna Kindvall, Ingmar Lähnemann, Sybille Springer und Alexandra Waligorski aus über 50 Bewerbungen ausgewählt. Nominiert wurden Julia Baier, Katja Blum, Sara Förster, Susann Hartmann, Maria Mathieu, Ngozi Schommers, Annemarie Strümpfler und Svenja Wetzenstein.